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Esther Donatz, CEO von censhare, verrät, wie man mit Nachhaltigkeit erfolgreich sein kann. Man fängt bei den kleinen Dingen an – und bleibt dann dabei.
„Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diese E-Mail ausdrucken.“ Ich muss zugeben, dass ich schon seit vielen Jahren nicht mehr das Bedürfnis habe, jede E-Mail auszudrucken, vor allem, seit man sie auf fast jedem Gerät – vom Laptop über das Handy bis hin zur Armbanduhr – ansehen und weiterleiten kann. Diesen Hinweis sehe ich jedoch unter vielen der E-Mails, die ich täglich erhalte.
Interessant daran ist, dass die Absender offensichtlich davon überzeugt sind, dass es der umweltfeindlichste Umgang mit E-Mails wäre, sie auszudrucken.
Digitale Inhalte erwecken also den Eindruck, nachhaltiger zu sein als andere Formen der Verbreitung wie beispielsweise Telekommunikations- oder Printmedien: kein Transport, kein Druck, kein Papier und ein geringerer Energieverbrauch. Dabei sind gerade E-Mails wie auch die elektronischen Medien insgesamt für eine enorme Menge an CO2-Emissionen verantwortlich. Und: Wir alle könnten so viel mehr tun, um unseren Fußabdruck zu verringern.
Eine durchschnittliche (kurze) E-Mail erzeugt ca. 0,3 g Kohlendioxid (CO2). Dieser Wert erhöht sich auf 17 g, wenn das Lesen und Schreiben länger dauert (10 Minuten statt drei Sekunden), und auf erstaunliche 50 g, wenn ein Anhang mitgeschickt wird. Dieser Wert sinkt auf 0,2 g, wenn Sie die E-Mail auf einem Mobiltelefon lesen, und erzeugt nur 0,03 g, wenn sie direkt im Spam-Ordner landet. Die Zahlen stammen aus Mike Berners-Lee’s großartigem Buch „Wie schlimm sind Bananen?“ (englischer Originaltitel: „How Bad Are Bananas?”), einem Leitfaden über den Kohlenstoff-Fußabdruck von Alltagsgegenständen und -aktivitäten, der passenderweise von Mike Berners-Lee, dem Bruder des Begründers des Word Wide Web, Tim Berners-Lee, verfasst wurde.
Ein Blick auf meine Desktop-Symbolleiste zeigt zum Beispiel mehr als 10.000 ungelesene E-Mails an: E-Mails, für die ich zu beschäftigt war, um sie zu lesen, oder die ich bei ihrem Eingang als irrelevant betrachtet habe, mir aber nicht die Zeit genommen habe, sie zu löschen. Aber all diese E-Mails liegen immer noch irgendwo auf einem Server. Sie verbrauchen Speicherplatz und Energie – und sie blasen Kohlendioxid in die Atmosphäre. Nach den obigen Berechnungen (und unter der Annahme, dass es sich bei keiner dieser E-Mails um Spam handelt), entspricht allein mein Posteingang drei Kilo überflüssigen CO2-Mülls.
Ich beklage meine umweltfeindlichen E-Mail-Gewohnheiten hier, weil ich darauf hinweisen möchte, dass es nicht nur die großen Gesten sind – etwa die Abschaffung von Geschäftsreisen zugunsten von Zoom-Calls oder die Installation von Sonnenkollektoren und Windturbinen, die einen dauerhaften Beitrag zum Klimawandel leisten. Auch das sind natürlich sinnvolle und notwendige Maßnahmen. censhare bezieht seine Energie zu 100 % aus grünen Quellen, und auf dem Firmenparkplatz gibt es Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Damit sind wir vielen Unternehmen bereits voraus, aber wir können immer noch besser werden.
Als Anbieter von Technologien wie Digital Asset Management (DAM) und Produktinformationsmanagement (PIM)-Systemen sprechen wir oft über den Einsatz dieser Tools zur Effizienzsteigerung. So konnte der europäische Tourismus- und Handelskonzern REWE beispielsweise durch die Zentralisierung seiner digitalen Materialien die Anzeigenproduktion um 75 % effizienter gestalten. Da sich jetzt alles in einem zentralen System befindet, müssen unternehmensintern nicht mehr so viele E-Mails verschickt oder Assets ausgedruckt werden. Zudem haben sich die Produktionsfehler reduziert, was den Überarbeitungsaufwand verringert hat.
Das verbessert nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit und das Geschäftsergebnis, sondern ist auch gut für die Umwelt. Digitaler Abfall ist genauso giftig wie physischer Abfall und deshalb sollten sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen alles daran setzen, beides zu reduzieren.
Aber wie Sie zweifellos wissen, ist es gar nicht so einfach, sich umweltverträglich zu verhalten. Wenn ich im Supermarkt versuche herauszufinden, ob die frisch aus Afrika importierten grünen Bohnen besser oder schlechter sind als das unter künstlichem Licht und Wärme im eigenen Land angebaute Gemüse, ist das schon ein richtiges „Forschungsprojekt“. Und der Versuch nachzuvollziehen, welches Verhalten in einem bestimmten Arbeitsumfeld besser oder schlechter für die Umwelt ist als ein anderes, birgt die Gefahr einer regelrechten „Entscheidungslähmung“.
Deshalb eignet sich die Strategie „effizient gleich nachhaltig“ gut als Faustregel. Sobald Unternehmen effizienzorientiert handeln, werden sie automatisch „grüner“ als vorher. Es kann aber auch nicht schaden, wenn jede/r Einzelne seine Aktivitäten durch eine grüne Brille betrachtet: Ist es wirklich notwendig, diese E-Mail zu verschicken? Muss ich einen Fotografen durch das halbe Land schicken, damit er ein Bild macht – oder kann ich ein bereits vorhandenes Bild weiterverwenden?
Auch ohne einen komplizierten Kohlenstoffrechner weiß ich, dass es sowohl der Umwelt als auch dem Ertrag zugutekommt, wenn weniger Produktaufnahmen gemacht, verarbeitet und gelagert werden müssen. Und das ist nur eine der vielen Maßnahmen, die Unternehmen im Hinblick auf Effizienz und Nachhaltigkeit ergreifen können – indem sie Technologien wie DAM und PIM optimal einsetzen. Auf das gesamte Unternehmen übertragen sind die Möglichkeiten endlos.
Das ist auch unsere Philosophie bei censhare. Deshalb haben wir uns für 2023 erneut ehrgeizige Ziele für unser Engagement in den Bereichen Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung (ESG) gesetzt. Unsere spezielle ESG-Strategie haben wir bereits Anfang 2022 gestartet. Wir wissen, dass wir nicht perfekt sind, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung und sind fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam durch kleine Veränderungen Großes bewirken können.