Visionary Thinking: Technologie und Bewusstseinswandel
Veranstalter censhare AG und ihre Partner Serviceplan, Media Service Providing, w&co MediaServices, Motor Presse Stuttgart und Juwi Macmillan Group baten am 20.09. zum Futureday und es zog über 300 interessierte Gäste in das bunt illuminierte Kesselhaus nach München. Hier erwartete sie ein Nachmittag mit spannenden Vorträgen und anregenden Diskussionen.
„Droht uns die digitale Demenz?“ lautete eine der provokanten Thesen des Tages und der Gehirnforscher Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer und der Mathematiker und ehemalige IBM CTO Prof. Dr. Gunter Dueck polarisierten bei der Frage, ob verfrühte Computer- und Internetnutzung von Kindern das Risiko der Altersdemenz erhöhe. Bereits hinter den Kulissen brodelte es gewaltig beim ersten Zusammentreffen der Bestsellerautoren. Unser Moderator Richard Gutjahr hat mit seiner Kamera festgehalten, was Backstage geschah: http://gutjahr.biz/2012/09/dueck-vs-spitzer-digitale-demenz/
Manfred Spitzer warnte vor einem „geistigen Niedergang, wenn wir uns zuviel mit digitalen Medien beschäftigen“. Zwar sei er nicht gegen den Computer oder das Internet, müsse aber als Arzt für Psychiatrie „auf die Nebenwirkungen“ hinweisen, „alles was wirkt, hat schließlich auch seine Nebenwirkungen“, meinte er entschlossen. Zum besseren Verständnis hielt er gleich einen kurzen Crash-Kurs in Sachen menschliches Gehirn.
„Nicht der 7-Jährige – Sie [alle] sind das Problem!“ hielt Gunter Dueck dagegen. „Jäger, Bauer, E-Man“ überschrieb er seinen Vortrag – der Mensch verändert seine Umwelt und muss sich wiederrum verändern, um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. „Es ist nicht so, dass uns das Internet dement macht, es macht uns überflüssig“, mahnte er schmunzelnd. „Ich stamme von einem Bauernhof bei Heilbronn. Wir haben Spinat und Karotten angebaut. Die Karotten gibt es noch, den Bauernhof nicht mehr“, lachte er. „Und inzwischen“ ergänzte er weiter, „sei es eben normal, dass einfache Abläufe problemlos automatisiert werden können“.
censhare CCO Dieter Reichert zeigte sich anschließend sichtlich beeindruckt von der „Vortragskunst seiner Vorredner“ – hielt dann aber mit seinem Vortrag „Software erlangt Bewusstsein“ das vorgelegte Niveau problemlos. Neben seinen Ausführungen zur Nanotechnologie und einem Exkurs über unser Gehirn, wagte er auch einen faszinierenden Blick bis ins Jahr 2040. Werden dann bereits Gebäude, Verkehrsmittel oder Werbetafeln direkt und persönlich mit uns kommunizieren? Werden nicht nur staatliche sondern auch private Systeme Wissen über unser gesamtes Leben sammeln und benutzen?
Dass die Zukunft auch mehr in weiblicher Hand liegen könnte, zeigte uns die 26-jährige Päng!-Herausgeberin Josephine Götz mit ihrem neuen Magazin für die Generation Facebook. „Print sei nicht tot, wenn man die Inhalte ändert und entsprechend anpasst“, führte sie erfrischend natürlich aus und setzt dabei auf den cleveren Einsatz sozialer Netzwerke zur Bewerbung ihres gedruckten Magazins.
Das Galli-Businesstheater bilanzierte den Futureday als einen Tag, an dem alles geboten wurde: „Herz, Geist, Seele und Verstand“. Und wie sich High Tech musikalisch anfühlt, veranschaulichte die junge Kölner E-Band MIT u.a. mit dem Titel: „High Tech verpflichtet“.
Der Futureday 2012 zeigt einmal mehr auf, dass wir vor gewaltigen Umbrüchen sowohl in wirtschaftlicher als auch gesellschaftlicher Hinsicht stehen, die zu einem neuen Verständnis der Struktur unserer globalisierten Welt führen müssen.
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